Unser Konzept Unser Grundverständnis
Grundlage unseres Konzeptes ist die weitgehende Verwirklichung der Prinzipien der Therapeutischen Gemeinschaft mit einem Höchstmaß an Selbsthilfe, Selbstkontrolle, Übernahme von Verantwortung und Förderung von Eigeninitiative. Dabei ist sicherzustellen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner nicht überfordert werden und auf ihre individuellen Stärken, Fähigkeiten und ihr Leistungsvermögen Rücksicht genommen wird.
Das Haus Klein Linde ist eine besondere Wohnform für chronisch mehrfach beeinträchtigte, erwachsene Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen. Alkohol- und/oder medikamentenabhängige Frauen und Männer haben die Chance ihre Suchterkrankung in einem familiären Ambiente zu bewältigen. Unser Haus verfügt über 32 Bettenplätze; davon sind sechs Zimmer als Pflegezimmer ausgestattet, um bei Pflegebedürftigkeit und auf eigenen Wunsch weiterhin in unserem Haus bleiben zu können.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen – im Sinne einer zu stärkenden Eigenverantwortung der Bewohnerinnen und Bewohner – eine stützende und motivierende Funktion. Als tagesstrukturierende Aufgaben werden alle Tätigkeiten zur Alltagsbewältigung der Gemeinschaft angeboten. Zusätzlich gibt es Möglichkeiten, in Werkstätten oder im Garten- und Hauswirtschaftsbereich tätig zu werden. Mit ihrer ausgeprägten Handlungsorientierung bietet sich die Therapeutische Gemeinschaft gerade bei chronisch und zum Teil hirnorganisch beeinträchtigten Suchtkranken an. Zum einen wird ein weiteres Abgleiten in eine passive Versorgungshaltung verhindert. Zum anderen kann neues Selbstwertgefühl wachsen, wenn etwa handwerkliche und überschaubare Arbeiten von Bewohnerinnen und Bewohnerin erfolgreich abgeschlossen werden können.
Die persönliche Wertschätzung und Achtung jedes Bewohnenden steht dabei an oberster Stelle eines Prozesses, dessen Ziel eine ganzheitliche Stärkung und Förderung der Persönlichkeit unter besonderer Beachtung ihrer abhängig machenden Anteile ist. Ausgehend von Lebenssituationen, in denen sich die Bewohnenden nur allzu oft selbst als gescheitert und minderwertig erlebt haben, sollen sie ermutigt werden, wieder Vertrauen in eigene Fähigkeiten zu gewinnen und im Zusammenleben mit anderen auch wieder ein Sinn- und Wertesystem zu entwickeln. Zusammenfassend lässt sich der von uns angestrebte Prozess als soziales Lernen in einem lebensnahen und realitätsorientierten Handlungsfeld bezeichnen, in dem der Grundsatz gilt: Soviel Hilfe wie nötig, sowenig Hilfe wie möglich.
- Schaffung eines zufriedenen, suchtmittel- und gewaltfreien Lebensfeldes
- Wiedererwerb und Förderung von lebenspraktischer Kompetenz
- Förderung der sozialen Integration in die Hausgemeinschaft, in die lokale Umgebung und gegebenenfalls in die Familie
- Wiedererwerb eines Gesundheits- und Hygienebewusstseins
- Erlernen eines adäquaten Umgangs mit Problemen und Konflikten
- Einbindung in sinnvolle und lebensnahe Arbeits- und Beschäftigungsprojekte
- Verhinderung einer fortschreitenden körperlichen, sozialen und geistig-seelischen Verwahrlosung
- Förderung sozialer Verantwortlichkeit
- Stabilisierung und Verbesserung der kognitiven und kommunikativen Kompetenz
- Hinführung zu einer aktiven und sinnvollen Freizeitgestaltung
- Hinführung zu einer angemessenen Wahrnehmung der Realität und Einschätzung der persönlichen Möglichkeiten
- Gegebenenfalls Vorbereitung auf weniger betreuungsintensive Lebensformen oder auf ein suchtmittelfreies Leben außerhalb des Hauses
Medizinische Versorgung
Lebenspraktische Förderung
Suchtspezifische Angebote
Förderung der sozialen Kompetenz und Integration
Arbeits- und Beschäftigungsprojekte
Freizeitpädagogische Maßnahmen
Sozialadministrative Aufgaben
Rückfallbewältigung
Angehörigenarbeit
Entlassungsvorbereitung